2016 – Fasnacht Glarus

von Fabienne / Jöni

Verkehrte Welt in Glarus

„Rägä rägä Tröpfli, äs rägnät uf mis Köpfli, wänns rägnät wärdät d`Blüämli nass und alli GUGGÄ uf dä Gass, wänns rägnät wärdät d`Blüämli nass und alli GUGGÄ uf dä Gass.“

Aber schön der Reihe nach:

Am Samstag, 13.2.2016 machten wir während und nach dem Schminken die RSH-Bühne wieder sauber von all dem Fasnachtsschmutz, welcher sich während den letzten Wochen in unserem „Sumpfhüenerstall“ angesammelt hatte. Auf dem Weg ins Glarnerland stoppten wir in Bilten. Gut 20 Minuten spielten wir am dortigen Kindermaskenball und wurden währenddessen mit Ballonaccessoirs geschmückt. Die Gastfreundschaft war selten so gross nach einem Auftritt, denn wir durften eine üppige Zwischenverpflegung geniessen. Kaecke? Oder doch Elefin? Tolle Kinderzeichnungen von vermischten Tierarten zauberten uns während dem üppigen z‘Vieri zudem ein Lächeln auf die Lippen.

Das nächste Ziel hiess Glarus, oder wie die Glarner so schön sagen: „Glaris“. Dort angekommen bezogen wir unsere Unterkunft. Die Weiblein und Männlein in getrennte Zimmer unter zu bringen war das Ziel. Ob dies wirklich so umgesetzt wurde, blieb hinter den verschlossenen Türen der Glarner Gemeindeunterkunft geheim. Bevor es musikalisch weiter ging, haben wir uns in einem Restaurant mit der bescheidenen Aufschrift „Feinste italienische Küche“ mit köstlicher Pasta gestärkt. Aber wer ass nicht aus? Offenbar viele, aber besonders Tanja L. aus B. hatte gar keinen grossen Hunger. Nach dem Verlassen des Lokals kam die Strafe postwendend in Form von Regentropfen. Petrus liess es nicht nur kurz nieseln, sondern öffnete die Schleusen bis zum Ende des Sternmarsches. Wir waren wohl verwöhnt mit dem bisherigen Wetter, oder haben wir zu sehr an den Werbeslogan „im schönen Glarner Land“ gedacht?

Bei unserem ersten Auftritt auf der Hauptbühne lautete das Motto: „1, 2 oder 3 – Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr wenn das Licht an geht!“ Hmm?? Wir standen wohl einfach am falschen Ort. Für alle die nicht dabei waren; das Licht funktionierte nicht und wir spielten im Regen und im Dunklen. Bis zum Monsterkonzert bekamen die Glarner Elektriker das Flutlicht wieder in den Griff, doch obwohl man nun wieder die Hand vor Augen sehen konnte, griffen ein paar Hüener zum falschen Instrument. So spielte Petra plötzlich Pauke, André Posaune, Claudia Trompete und Cédric schwang sehr beherzt unsere Fahne. Zwischen den verschiedenen Auftritten erkundeten die Einen die Fasnachtsstadt, andere lernten wie schnell man zum DJ wird und bestimmten die Stimmung im Pub, doch sicherlich alle genossen die letzte offizielle Fasnachts-Nacht der Saison bis früh in die Morgenstunden.

Ein typischer Sofa-Sonntag

Nach einer mehr oder weniger kurzen Nacht wurden die Sumpfhüener, welche nicht ganz so einen tiefen Schlaf hatten, vom dröhnen einer Airbrushmaschine aus den Träumen gerissen. Leider war es nicht unser Gerät, sonst hätte sich das Aufstehen wenigstens gelohnt. Da wir aber ausser dem Umzug, wo wir bekanntlich mit „Grind“ spielen, keine weiteren Auftritte geplant hatten, verzichteten wir auf Farbe und absolvierten diesen Fasnachtstag ziemlich bleich.

Solange der unangenehme Wind durch den „Ziegerschlitz“ bliess regnete es wenigstens nicht. Um sich einigermassen warm zu halten, bis wir mit der Startnummer 31 auf die Umzugsstrecke gingen, versuchte man es mit den bewährten Taktiken „Pinguinrudel“, „hüglä“ oder „eis go zieh“. Just zu Umzugsbeginn setzte dann wieder der Regen ein und kein Sumpfhuen war wirklich traurig, dass die Umzugsroute sehr kurz war und der warme Platz auf dem Sofa eher früher als später eingenommen werden konnte.

2016 – Guugger-Night Escholzmatt

Zum Auftakt der fasnächtlichen Ausflüge, flogen die Sumpfhüener aus, um sich auch einmal die Fasnacht im luzernischen Entlebuch zu Gemüte zu führen. Bereits im Vorfeld wurde bekannt, dass der amtierende Frist-Men, Tschämpiens-Gatte, Cédric Verwandte in „Äschlissmatt“ – so sagen die dort – hätte. Insider behaupteten sogar, dass seine Mutter von dort komme und überhaupt die halbe Sippe dort ansässig sei. Dem Schreibenden ist jedoch niemand aufgefallen, welcher gewisse Ähnlichkeit mit dem Sumpfhüener-Urgestein hätte vorweisen können. Dafür wurden andere Bekanntschaften gemacht, zum Beispiel mit süffigen Heissgetränken und anderen Guggerinnen und Gugger.

Musik gemacht wurde natürlich auch noch. Zuerst durfte jede Gugge im Aussenzelt eine kleine Kostprobe abliefern und anschliessend zum z’Nacht schreiten. Zu einer christlichen Auftrittszeit durften dann die Sumpfhüener ihren Hauptauftritt ebenfalls im Guggezelt, vor etwas magerem, jedoch nicht minder begeistertem Publikum bestreiten.

Nach dem Auftritt stürzten sich die Sumpfhüener nochmals ins Getümmel und hielten die Augen – ganz nach dem Veranstaltungs-Motto: „Jäger und Sammler“ nach geeigneten Tauschobjekten offen. Für Mineralwasser musste man übrigens am ganzen Fest keine Batzeli tauschen, was eine sehr flotte Geste des Veranstalters war. Bravo und merci bocu ins Entlebuch…